Kohlensäure im
Tafelwasser
Oft wird mit Kohlenstoffdioxid versetztes Leitungswasser als
"Sprudel" bezeichnet. Das ist aber nicht zulässig. Denn
"Sprudel" ist ein geschützter Begriff der für natürliches
Mineralwasser mit "Kohlensäure" gilt. Die eigentliche Kohlensäure H2CO3
kommt im "Sprudel" aber nur in sehr geringer Form und dann in ihre
Bestandteile HCO3- und H3O+ dissoziiert
(getrennt) vor. Diese schwache Säure erzeugt im Wasser den leicht
säuerlichen Geschmack und Geruch. Abhängig von Druck
und Temperatur liegt aber das meiste Kohlendioxid im Wasser gelöst vor. Je kälter die Temperatur und je höher der
Druck, desto mehr CO2 löst sich im Wasser. Wir es wärmer, oder sinkt
der Druck, wird das Kohlendioxid wieder gasförmig und in Form von Bläschen sichtbar.
Was den Sprudel ausmacht sind die gasförmigen CO2
Bläschen
im Wasser, die entstehen, wenn zu viel CO2 im
Wasser ist.
In einer geschlossenen Flasche kann das Gas nicht entweichen
und bildet deshalb im Wasser die Bläschen. Im Luftraum über dem Wasser sammelt
sich das Gas, das aus dem Wasser entweicht, solange, bis dort der Druck so groß
wird wie der des austretenden CO2. Es herrscht Gleichgewicht. Je
kälter das Wasser ist, desto besser löst sich das CO2im Wasser. Bei Energiezufuhr,
z.B. Wärme oder Schütteln, entweicht das CO2-Gas aus dem Wasser, der
Druck in der (geschlossenen) Flasche erhöht sich. Wird die Flasche geöffnet
wird plötzlich das CO2über der Wasseroberfläche der Flasche auf
einmal frei. Das ist das bekannte zischende Geräusch. Bleibt "Sprudelwasser"
längere Zeit offenstehen, entweicht immer mehr Kohlendioxid aus dem Wasser bis
fast nichts mehr geschmacklich festzustellen ist. Das Wasser schmeckt schal.
Das ist besonders bei höheren Temperaturen im Sommer zu beobachten. Deshalb sollten immer nur kleine Mengen
"Sprudelwasser" in ein offenes Glas eingeschenkt werden.
Die Kohlensäure in unseren Schanklanlagen kommt aus
6kg oder 10kg Druckgasflaschen, die lebensmitteltaugliche CO2-Gas
(E290) enthalten. Es wertet für viele Personen das Wasser deutlich auf und erzeugt,
je nach Geschmack, eine zusätzliche Erfrischung beim Trinken. Über den Umgang
mit CO2 gibt es auf unseren Seiten eine ausführliche Darstellung