Die Wassermenge
Unsere Erde wird oft als "Blauer Planet" bezeichnet. Die Farbe Blau kommt von der riesigen Wassermenge, die mit ca. 70 % fast unsere ganze Erde bedeckt. Somit ist sie ein "Wasserplanet". Die eigentliche Erde sind die restlichen 30% der Oberfläche auf der wir leben. Im Vergleich zur Farbe des Erdreichs ist das Blau des Wassers gleichbedeutend mit Reinheit und Frische.
Insgesamt befinden sich ca. 1,4 Milliarden Kubikkilometer (km³) auf der Erde. Leider sind von dieser Riesenmenge nur ca 2,5% Süßwasser und damit zum Trinken geeignet. Der Rest ist Salzwasser, das erst mühsam aufbereitet werden muß, damit es Trinkwasser wird. Von den 2,5 % Süßwasser steht wiederum nur ein knappes Drittel, nämlich ca. 12.000 km³ zur direkten Nutzung zur Verfügung. Auf 8 Milliarden Menschen verteilt ergibt das ca. 1.500 m³ pro Mensch. Bei täglich nur 10 Liter Trinkwasserverbrauch pro Person würde jede Person in 10 Jahren 36,5 m³ Wasser "verbrauchen".
Wasser wird zum Glück nicht verbraucht. Dazu später mehr. Wegen der ungleichen Verteilung des genießbaren Trinkwassers ist leicht vorstellbar, daß Verteilungskämpfe und sogar Kriege ausbrechen um an die "Quellen" zu kommen. Wirtschaftlich ist das Trinkwasser schon lange ein heißbegehrter Rohstoff. Wir berichteten darüber (
Grundrecht auf Wasser)
Der Wasserkreislauf
Durch die Sonneneinwirkung verdunsten jährlich fast 500.000 km³ aus den Meeren in die Atmosphäre. Dieses Wasser ist vergleichbar mit destilliertem Wasser, also ohne Salze. Vorausgesetzt die Luft ist sauber. In der Höhe kühlt das verdunstete Wasser ab, es bildet Wolken, die vom Wind über all hin verteilt werden. Nur ein knappes Zehntel der Wolken gelangt über das Festland, wo es abregnen kann. Auch vom Festland aus verdunstet erneut Wasser. Der Rest sickert in die Erde und gelangt letztendlich als Oberflächenwasser in Bäche, Flüsse, Seen und wieder zurück ins Meer. Ein Teil des Wassers dringt auch ins Erdinnere ein und wird zum "Grundwasser", das den unterirdischen Wasservorrat nährt. Mit dem Durchlaufen des Wassers durch und über das Land nimmt es Mineralstoffe auf, die ins Meer transportiert werden. Dabei formt das Wasser im Laufe der Jahrtausende ganze Täler und gestaltet die Erdoberfläche nicht unerheblich mit.
Mit den gelösten Salzen entsteht auch gut schmeckendes hartes Trinkwasser, das als Quellwasser oft geschätzt wird. Weiches Wasser wird in der Regel als weniger schmackhaft empfunden. Selbstverständlich können auch giftige Mineralien ins Wasser gelangen. Entweder durch natürlich vorhandene Salze wie zB. Blei oder Uran oder durch Stoffe, die nach industrieller bzw. landwirtschaftlicher Nutzung entstanden sind. Solches Wasser muß, bevor es als Trinkwasser geeignet ist, mehr oder weniger stark gereinigt werden. Damit ist auch klar, daß Trinkwasserquellen besonders vor Verunreinigungen geschützt werden müssen. Das gesamte Wasser, das auf der Erde genutzt wird, gelangt aber zum Schluß wieder zurück in das Meer, wo es erneut verdunstet und befreit von Verunreinigungen auf uns herabregnet. Es wird also nicht verbraucht, sondern nur genutzt. Alle Salze, Mineralstoffe und organischen Verbindungen landen irgendwann im Meer, wo sie verbleiben, weil durch die Verdunstung, mit Ausnahme weniger Stoffe, fast nur reines Wasser aufsteigt. Im Meer sammelt sich nach und nach alles an, was vom Festland im Wasser antransportiert wird, auch menschlich erzeugte Schadstoffe. Über hunderte von Jahren kommt einiges zusammen.