Weltwassertag Tag des Wassers 2017 Motto "Wastewater" (Abwasser)
Heute ist der Weltwassertag. Diesen Tag des Wassers haben die Vereinten Nationen unter das Thema Abwasser (Wastewater) gestellt. Der einwandfreien und sicheren Aufbereitung des Abwassers in Kläranlagen
kommt allergrößte Bedeutung zu. Mit der drastischen Verbesserung von Hygienemaßnahmen wurden im vorletzten Jahrhundert Seuchen deutlich vermindert. Robert Koch war einer der Pioniere auf diesem Gebiet. Wo Abwasser früher ungeklärt in die Gewässer floß, gibt es heute sehr effektive Kläranlagen, die nach Möglichkeit die Schmutz- und Giftstoffe sowie schädliche Bakterien herausfiltern sollen. Das kuriose daran: Mit Hilfe von "guten" Bakterien in der Kläranlage werden bedenkliche Stoffe abgebaut, umgewandelt und entfernt. Sauerstoffliebende Mikroorganismen bauen organische Verunreinigungen ab und oxidieren anorganische Salze. Damit das funktioniert, muß dem Wasser im sogenannten Belebungsbecken ständig Sauerstoff zugeführt werden. Bei diesem Prozeß gelangt ungefähr soviel neues Abwasser in das Becken, wie gereinigtes Wasser abfließt. Daher wird auch von einem kontinuierlichen Verfahren gesprochen. Vor und nach dieser biologischen Stufe gibt es noch eine Reihe zusätzlicher Verfahren, die grobe und größere Partikel zurück halten. Die umgewandelten Anteile sinken nach und nach ab und werden als sogenannter Belebtschlamm abtransportiert und auch wieder dem System zugeführt um die Anzahl der Mikroorganismen (Bakterien + Hefen) konstant zu halten.Dieses bologische Sytem kann auch nachhaltig gestört werden. Beispielsweise durch Eintrag leicht abbaubarer organischer Stoffe (z.B.aus der Lebensmittelindustrie). Im häuslichen Abwasser haben Arzneimittel nichts zu suchen. Die Entsorgung über die Toilette führt zur übermäßigen Belastung der Abwässer und Kläranlagen. Düngemittel oder Unkrautvernichter oder allgemein Biozide gelangen durch zu großzügigen Einsatz in die Fließgewässer und belasten letztendlich auch die Kläranlagen. Die technische Aufrüstung der Kläranlagen ist daher notwendig. Jeder kann und sollte mit seinem Verhalten dazu beitragen die Qualität des Wassers und auch die des Abwassers hoch zu halten. In Deutschland wird das Abwasser im Vergleich zu vielen anderen Ländern in Europa am besten und mit dem höchsten Reinigungsstandard behandelt. Damit das so bleibt, gehört die Abwasserbehandlung nicht in private Hände, die in erster Linie nur die finanziellen Aspekte betrachten.